Berufsbild

Das Berufsbild Zahntechnik

ZahntechnikerInnen arbeiten ca. acht Stunden täglich überwiegend im gewerblichen Dentallabor, aber auch im Praxislabor, in der Zahnklinik und der Dentalindustrie. Sie fertigen Zahnersatz oder Hilfsteile im Auftrag ihrer Kunden, der Zahnärzte, an. Dazu werden meist Gipsmodelle mit Hilfe vom Zahnarzt gelieferter Abformungen der Kiefer des Patienten hergestellt. Auf der Basis dieser Modelle werden Inlays, Kronen, Brücken oder herausnehmbare Teilprothesen aus speziellen Dentallegierungen, die teilweise einen hohen Edelmetallanteil besitzen, überwiegend mit Hilfe der Gießtechnik gefertigt. Für die natürliche Zahnfarbe sorgen Verblendmaterialien aus Kunststoff oder Keramik. Alternativ sind auch Füllungen, Kronen und Brücken, die ausschließlich aus Kunststoff oder Keramik bestehen, möglich.

Selbstverständlich wird Zahnersatz jeglicher Art geändert, ergänzt oder repariert. Die Arbeit ist sehr anspruchsvoll, da sie sowohl Kenntnisse der menschlichen Anatomie und Physiologie als auch der naturwissenschaftlichen Zusammenhänge für den Umgang mit den vielfältigen Materialien und technischen Geräten voraussetzt.

Eine künstlerische Begabung ist für die gelungene Form- und Farbgebung des individuellen und immer noch fast ausschließlich in Handarbeit hergestellten Zahnersatzes nötig, gleichzeitig wird aber eine gleich bleibend hohe Präzision und Qualität auch bei engen zeitlichen Terminvorgaben verlangt.

Zahntechniker beraten ihre Auftraggeber über Werkstoffe und deren Biokompatibilitäten sowie über technische und statische Möglichkeiten der geplanten Prothetik und unterstützen somit die Zahnärzte in ihrem Bemühen einer optimalen Patientenversorgung zur Wiederherstellung der Kaufunktion und des ästhetischen Gesamteindrucks.

Ausbildung

Praktische und theoretische Inhalte der Ausbildung

  • Erstellen von Arbeitsunterlagen nach Abformung
  • Anfertigen von Bissregistrierhilfen und Umsetzen in Kieferbewegungssimulatoren
  • Ausführen von Reparaturen
  • Herstellen von individuellen Verbindungselementen
  • Einarbeiten von konfektionierten Verbindungselementen
  • Herstellen von totalem oder partiellem Zahnersatz
  • Herstellen von kieferorthopädischen Geräten
  • Lesen und Anwenden von technischen Unterlagen, Einsetzen und Handhaben von Arbeitsgeräten und Werkzeugen
  • Herstellen von festsitzendem Zahnersatz
  • Verarbeitung von Edelmetallen, Keramik und Kunststoffen
  • Herstellen von therapeutischen Geräten
  • Selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren der Arbeiten
  • Qualitätsmanagement, Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheitsschutz
  • Theoretisches Wissen in: Anatomie, Prothetik, Werkstoff- und Gerätekunde, Fachrechnen, Physik, sowie Wirtschafts- und Sozialkunde

Bestandteile des dualen Ausbildungssystems

  • Praktische Arbeit im gewerblichen Dentallabor unter Leitung eines Zahntechnikermeisters
  • Theoretische Ausbildung in der Berufsschule
  • Überbetriebliche Unterweisung im Bildungs- und Technologiezentrum

Voraussetzungen

  • Großes handwerkliches Geschick, denn Zahnersatz wird vom Zahntechniker individuell für jeden Patienten „maßgeschneidert“
  • Technisches und ästhetisches Verständnis
  • Gestalterische Begabung
  • Genaues räumliches Vorstellungsvermögen
  • Ausgeprägtes Seh- und Farbunterscheidungsvermögen
  • Reaktions- und Konzentrationsvermögen
  • Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten
  • Realschulabschluss (erwünscht, nicht Bedingung!)
  • Gute Kenntnisse in den naturwissenschaftlichen Fächern

Die Ausbildungsdauer beträgt 3 1/2 Jahre, die unter besonderen Voraussetzungen auch verkürzt werden kann.

Lernfelder

Die Übersicht der Lernfelder finden Sie im Download-Bereich unserer Internetseite.

Prüfungen

Während der Ausbildung zum/zur ZahntechnikerIn werden zwei Prüfungen absolviert:

Karriere

Nach der Ausbildung zum/zur ZahntechnikerIn stehen neben der Weiterbeschäftigung im zahntechnischen Labor noch viele Wege in der Berufswelt offen. Hier haben wir ein paar Möglichkeiten zusammengestellt: